Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (Anatomical Therapeutic Chemical / Defined Daily Dose Classification) ist eine von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene internationale Klassifikation für Arzneimittel.
Die Klassifikation gilt für Substanzen, nicht für Handelspräparate. Aktuell ist die Version 13, in Deutschland eine gemäß dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) adaptierte Version ATC/DDD – DIMDI (2004), die zusätzlich pflanzliche Substanzen enthält. Die meisten kommerziell vertriebenen Arzneimittel-Verzeichnisse und -Kataloge sind (neben der Pharmazentralnummer) auch nach dem ATC-Index der Einzelstoffe geordnet.
Die ATC-Klassifikation enthält 5 Ebenen.
- Auf der ersten Ebene gibt es 14 Hauptgruppen, die sich nach dem Organ (zum Beispiel Herz) oder System (zum Beispiel Blutkreislauf) richten, auf die der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet.
- die zweite und dritte Ebene sind Therapiegruppen beziehungsweise -untergruppen
- die vierte und fünfte Ebene sind nach der chemischen Struktur geordnet.
Beispiel: Der ATC-Code B01AC06 steht für alle Arzneimittel mit dem solitären Wirkstoff Acetylsalicylsäure.
1. Buchstabe: B - steht für die Gruppe von Stoffen, die „Blut und blutbildende Organe“ beeinflussen.
2. Zahl: 01 - steht für die Subgruppe „Antithrombotische Arzneimittel“.
3. Buchstabe: A - steht für die Subgruppe „Antithrombotische Arzneimittel“. Dass diese Sub-Subgruppe genau so heißt wie die Subgruppe vorher (das 2. Level), ist nicht überall so. Die Antithrombotischen Mittel lassen sich einfach nicht feiner subgruppieren.
4. Buchstabe: C - steht für „Thrombozytenaggregationshemmer, excl. Heparin“.
5. Zahl: 06 - steht für den Wirkstoff Acetylsalicylsäure