Kann die Versichertenkarte nicht gelesen werden oder ist die Patientin bzw. der Patient bei einem sogenannten sonstigen Kostenträger versichert, der keine Versichertenkarten ausgibt, muss das Ersatzverfahren angewendet werden. In diesem Verfahren werden die sonst auf der Versicherungskarte gespeicherten Daten manuell erfasst.

Das Ersatzverfahren wird angewendet, wenn

  • lediglich ein gültiger Überweisungsschein (z.B. Einsendepraxen), nicht aber die Versichertenkarte zur Verfügung steht
  • der Versicherte darauf hinweist, dass sich die zuständige Krankenkasse oder der Versichertenstatus geändert hat, die Versichertenkarte dies aber noch nicht berücksichtigt
  • die Versichertenkarte oder das Lesegerät defekt sind,
  • die Versichertenkarte nicht benutzt werden kann, weil für Hausbesuche kein entsprechendes Gerät zur Verfügung steht.

Die manuelle Aufnahme über Ersatzverfahren kommt außerdem bei Patienten zum Einsatz, die von ihrem Versicherungsträger keine Versichertenkarte erhalten (z.B. bei Wehrpflichtigen). 

Das Ersatzverfahren kann für eine Patientin oder einen Patienten durchgeführt werden, der noch nicht im System gespeichert ist. In diesem Fall erfolgt nacheinander die Erfassung der Personen- und Versicherungsdaten sowie die Erstellung eines Episode. Der Aufruf erfolgt über das Hauptmenü.

Erfassung der Personendaten

Vorname und Nachname - Vorname und Nachname der Person werden in die entsprechend bezeichneten Felder eingegeben. Für Namensbestandteile wie akademische Titel, Namenspräfixe wie Adelstitel oder Namenssuffixe wie Berufsbezeichungen (z.B "MBA", "MdB") stehen eigene Eingabefelder zur Verfügung, die mit einem Klick auf den Link "Titel eingeben" angezeigt werden.

Titel - Namenszusatz für akademische Titel (Feld 3104 KVDT). Diese gehören zum Namen und dürfen geführt werden, wenn eine entsprechende Qualifikation erworben wurde

Vorwort - Namenszusatz (Feld 3100 KVDT). Als Namenzusatz gelten Titel wie Graf, Fürst oder Baron. Diese werden von einem Elternteil übernommen

Beiwort - Vorsatzwort (Feld 3120 KVDT). Zusätze wie von, van etc. Diese sind Vorsatzworte zum Nachnamen, gehören also nicht zum Familiennamen. Ein Peter von der Höhe trägt den Nachnamen Höhe, das "von der" sind Vorsatzworte.

Nachwort - nachgestellte Berufsbezeichnung, Amtstitel oder Mandatskürzel (z.B. MdB Mitglied des Bundestages). Sie sind keine Namensbestandteile und stehen, anders als im Englischen ohne vorangestelltes Komma.


Ein Name wird korrekt gebildet durch die Abfolge Titel - Vorname - Beiwort - Vorwort - Nachname - Nachwort. Hintergrund der Trennung von Nachname und Vor- bzw. Beiwort ist die Sortierung nach Nachnamen. 


Geschlecht: Die Angabe des Geschlechts ist beispielsweise wichtig für die Diagnosenauswahl oder als Grundlage zur Bestimmung von Grenzwerten. Folgende Auswahlwerte stehen zur Verfügung:
  • divers
  • männlich
  • weiblich
  • divers - Personen, die sich dauerhaft weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen lassen. Es ist eine Merkmalsausprägung des Geschlechts, die auf körperlichen (primären und sekundären) Geschlechtsmerkmalen basiert
  • unbekannt - auszuwählen, wenn das Geschlecht nicht ermittelt werden kann oder keine Angabe gemacht werden kann
  • unbestimmt - Patienten mit unbestimmten Geschlecht besitzen keine eindeutigen körperlichen Geschlechtsmerkmale, die es ermöglichen, die Patienten dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen. Diese Patienten können beispielsweise nicht grundsätzlich von geschlechtsspezifischen Leistungen ausgeschlossen werden.


Geburtsdatum: Das Geburtsdatum der Person kann in dieses Feld eingegeben oder mit Hilfe der Datumsauswahl bestimmt werden. Ist das Geburtsdatum nicht oder nur teilweise bekannt, können Sie über den Link "unbekannt" auf eine alternative Eingabe umschalten, bei der Sie nur (soweit vorhanden) den Monat bzw. das Jahr der Geburt angeben können.


Adresse - Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort werden in die dafür vorgesehenen Felder eingegeben. 

Anschriftenzusatz - einen zusätzliche Adressangabe können Sie durch Klick auf den Link “Anschriftenzusatz hinzufügen” eingeben - etwa, um ein Stockwerk oder eine sonstige Angabe zur Adresse zu erfassen. 

Postleitzahl - nachdem eine Postleitzahl erfasst wurde, prüft RED deren Existenz unter Zuhilfenahme der von der KBV bereitgestellten Postleitzahlen-Stammdatei. Nur wenn die Postleitzahl in dieser Datei vorhanden ist, darf sie zur Abrechnung verwendet werden. Zugleich wird RED versuchen, den Ortsnamen zu ermitteln und ihn im Feld Ort als Vorschlag einblenden.

Handelt es sich um einen Ort im Ausland, wird die Prüfung der Postleitzahl nicht erfolgreich sein. In diesem Fall müssen Sie RED mitteilen, dass es sich bei dem angegebenen Ort um eine ausländische Adresse handelt. Dazu wählen Sie in der Landesauswahl den Namen des betreffenden Landes aus. Soll die eingegebene, nicht gültige Postleitzahl der Patientenadresse trotz Warnung verwendet werden, dann können Sie RED dies durch Klick auf den Link "trotzdem verwenden" mitteilen. Bei Verwendung einer ungültigen Adresse können allerdings Probleme in der Abrechnung auftreten.


Behandler oder Behandlerin auswählen - In bestimmten Sonderfällen, etwa bei einer zentrale Patientenerfassung, kann es notwendig sein, Patienten verschiedenen Behandlern zuzuweisen. Zu diesem Zweck kann bereits hier eine Zuweisung zu einem Behandler erfolgen. Die Auswahl der möglichen Behandler bestimmt sich aus den LANR, die dem Benutzer zugewiesen wurden.


Es gibt bestimmte Sonderfälle, bei denen Patienten angelegt werden, ohne zu diesem Zeitpunkt schon das Versichertenverhältnis (Episode) zu definieren. Dafür steht bei der Erfassung der Personendaten die Schaltfläche Nur neue Person anlegen zur Verfügung. Für diese Fälle kann hier schon die Versicherten-ID des Patienten erfasst werden, die später zur Suche oder automatischen Zuordnung verwendet werden kann.


→ RED medical classic - Patienten und Episoden - Ersatzverfahren - Episodenart


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